Start-Workshop Rudolf Steiner Schule Langnau, BE – Schweiz

Start-Workshop Musik der Pflanzen mit Christian MICHAEL und Elisabeth Traunbauer

Wir fahren durch hügelige Landschaften mit ganz speziell gestalteten Häusern, vielen Schweizer

Flaggen und landen vor einem Gebäude, das uns mit bunten Wimpeln rund um die Veranda stark

an Pippi Langstrumpf‘s Villa Kunterbunt erinnert:

Die Schulleiterin, Frau Marianne Wey, begrüßt uns freundlich mitsamt ihrem Hund „Shany“ und führt uns durchs bezaubernd gestaltete Schulhaus. Wir dürfen die kreativen Klassenzimmer anschauen und finden künstlerisch gestaltete Tafelbilder der Pädagoginnen und Pädagogen zur Vorbereitung der Schüler und Schülerinnen auf unseren Workshop:

Danach zeigt sie uns den Raum für den Workshop, unter dem Dach des Nebengebäudes.
Im Dachgeschoss, das ansonsten als Eurythmie Saal fungiert, begegnen uns im Sesselkreis etwa 30 Kinder im Alter von 10-12 Jahren (4.-6. Klasse):

8.30-9.00 Christian MICHAEL, ausgestattet mit 2 Lärchenholz Scheiben und Bildmaterial, vermittelt auf Schwyzerdütsch neueste Forschungsergebnisse über die fleischfressende Venusfliegenfalle, Chamäleons Pflanzen und das Leben der Bäume miteinander im Wald. Wir erfahren, dass die Kommunikation der Pflanzen untereinander sogar bis in die Welt der Pilze hinein reicht. Dann geht es für die Kinder ans Forschen:

9.05-9.25 Forschungsgruppe „ei´s“

Jeweils eine Forschungsgruppe von je 7 oder 8 Kindern experimentiert mit dem vom Human Research Institute aus der Steiermark (Weiz, Österreich) neu entwickelten TreeMuse Gerät. Jeder der Anwesenden kann einige Minuten ganz für sich probieren, die anderen sind erstaunlich präsent dabei: Lauschen, beobachten und halten den Raum für die Interaktion der Musik der Pflanze und dem forschenden Kind bzw. dem, der forschenden Jugendlichen in ihrer Mitte.

9.25-9.45 Forschungsgruppe „zwoi“

Die anderen Forschungsgruppen verarbeiteten inzwischen ihre Erfahrungen und Eindrücke im Stockwerk darunter. Ein Pflanzenmusikgerät spielt dort an einer Zimmerpflanze, während die Kinder/ Jugendlichen ihre Eindrücke malen oder Gedichte über das Erlebte schreiben.

9.50-10.10 Pause (schweiz.: „z‘Nüni“)

Reger Austausch des Workshopleiters mit den Pädagogen.

Die Kinder laufen unten im Hof, schaukeln unter der Buche oder spielen am eigenen Sportplatz. Im Schulhof verkaufen Schüler der Oberstufe selbstgebackenes Rosmarinbrot und Spinat-Blätterteigschnecken.


10.15-10.35 Forschungsgruppe „drü“

10.35-10.55 Forschungsgruppe „via“

Nach teilweise anfänglicher Skepsis, ob es sich  nur um eingespeicherte Musikprogramme handelt, waren die Kinder begeistert am Forschen und jedes Kind einzeln für etwa 3 Minuten im Kontakt mit der Pflanze.
Singen, Sprechen, Klatschen, Trommeln, Musizieren in Interaktion mit der Musik den Lebewesen in den Blumentöpfen.
Spontan entstandene Improvisationen, rhythmische Variationen und lustige „Einwürfe“ der beiden Orchidee-Pflanzen, sowie der Aloe-Vera, die ein Pädagoge aus einer Klasse noch hinzuholte, haben dann auch noch den letzten Skeptiker von der Realität der Präsenz in der Pflanze überzeugt.


Während der Experimentierphase kamen den Jugendlichen Ideen:
 
Der Orchidee den Kopf abzureißen                                  Die Pflanze zu streicheln
Der Pflanze ein Blatt abzureißen                                       Der Pflanze Wasser zu geben
Die Pflanze zu beschimpfen                                               Der Pflanze liebe Worte zu sagen
Gefühle der Ablehnung ausdrücken                                Ihr mit Musikinstrumenten vorzuspielen        

Intervention von Christian M.: „Blüte oder Blatt Ausreißen geht nicht. Aber ihr könnt es euch ganz fest vorstellen, daran denken, in die Gefühle hineingehen und beobachten, wie die Orchidee reagiert.“
Ein Jugendlicher wollte die Pflanze beschimpfen, sie verstummte wieder.
Gedanken daran, die Pflanze zu schädigen, ebenso wie ausgesprochene Beschimpfungen, verbunden mit zerstörerischer Absicht, ließen diese abrupt verstummen.  Daraufhin ehrliche und wahrhaftig kommunizierte liebevolle Gefühle für die Pflanze brachten sie wieder zum Klingen.

Dies hat die Jugendlichen und auch die Beobachter im Raum tief beeindruckt.

Die Kommunikation mit der Pflanze als Spiegelbild zum Miteinander in der Menschenwelt, im Schulalltag, mit den Klassenkollegen war im Verlauf des Workshops mehrmals deutlich erlebbar.

11.00-11.45 gemeinsamer Abschluss

*Hören der Musik der Buche im Schulgarten

*Die Pädagogen und Pädagoginnen umarmen den Baum, wir beobachten eine Veränderung in der Musik, durch tiefere Töne.
*Das Miteinander von Umwelt und Menschen akustisch wahrnehmbar machen:


1. Versuch einen geschlossenen Kreislauf zwischen Kindern und der Schulbuche zu erreichen: Die Kinder stehen händehaltend im Kreis um die 200 Jahre alte Buche im Schulgarten.
Aufgrund von nasser Erde durch den Regen am Vortag, kam es zur Erdung über nasse Füße. Somit funktionierte das Experiment nicht so, wie es bei trockener Erde unter den Füßen gewesen wäre, und Skepsis kam bei den 10–12-Jährigen auf: „Das ist ja fake!“


2. Versuch in der Klasse: Am trockenen Holzfußboden, zurück unterm Dach, zeigte sich ganz schlüssig, sobald ein Kind die Hand eines anderen losließ, war der Kreislauf unterbrochen und die Pflanze verstummte. Experiment geglückt!

*Jedes Kind durfte noch ein abschließendes Wort über den Workshop äußern: Von „mäßig“ über „spannend“ bis „Wow!“ war alles dabei.

 2 Buchensprösslinge der 200-jährigen Buche im Schulhof als Dankeschön der Rudolf Steiner Schule Langnau für den Start-Workshop von Friendship with Nature.

Wir danken unseren Sponsoren:

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Credits: © by Friendship with Nature

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